Heute geht es weiter mit schönen Gedichten, sie erinnern mich an das Alltägliche. Das alltäglich kann auch schön sein und einen zum Lachen bringen, so wie in diesen Gedichten. Was noch am Schönsten ist, ich sitze auf dem Balkon, inmitten meiner Blumen ...
ALLEINUNTERHALTER
Dass man alleine mit sich spricht,
den Kopf mal schüttelt oder nickt,
ich glaubte, das passiert mir nicht,
es sei der Fall, ich sei verrückt.
Nun fing es an vor ein paar Wochen.
Wie peinlich, ich kann’s gar nicht fassen,
hab ich mit mir allein gesprochen,
mir scheint jetzt fehl’n mir auch die Tassen.
Die Faselei wird immer schlimmer,
werd manchmal zornig oder lache,
obwohl ich nur allein im Zimmer,
erzähl mir, was ich gerade mache.
Sind Selbstgespräche unerlässlich?
Was soll ich denn davon nun halten?
Mir reicht’s doch schon, dass ich vergesslich
und obendrein mit tausend Falten.
Ruth-Ursula Westerop
TELEFONARIE
Inmitten abgedeckter Sachen,
ganz oben auf der Malerleiter,
steht man und will das Zimmer machen.
Die Wände, Decken und so weiter.
Da schrillt das Telefon von ferne.
Zunächst will man es ignorieren,
doch andrerseits wüsste man gerne,
wer will mit mir telefonieren ?
Das zweite Läuten ist versandet
noch während man herunter tappt
und voll im Wassereimer landet,
der ungebührlich überschwappt.
Die Farbe kleckert auf die Hose
vom Pinsel in der rechten Hand
und langsam kippt die Farbendose,
gemütlich über’n Leiterrand.
Beim fünften Läuten wird man hektisch,
sieht sich mit Farbe stark bekleckst,
stösst sich ganz fürchterlich am Ecktisch
und spürt schon wie die Beule wächst.
Das Telefon läutet noch immer.
Man kommt im Nu auf höchste Touren,
stürzt wild zur Tür vom Nebenzimmer
und hinterläßt dort Farbenspuren.
Dann Hechtsprung hin zum Ruhestörer.
Ganz kurz schrillt es noch einmal auf,
voll Farbe ist nun auch der Hörer.
Man lauscht - es knackt - Wer legte auf ?
Ruth-Ursula Westerop
RAUCHERPORTRAIT
Belag auf den Zähnen,
pelzige Zunge -
rasselnde Bronchien,
pfeifende Lunge -
verstopfte Arterien,
Kreislauf fatal -
Geschwüre im Magen,
die Haut ständig fahl.
So schildert man Raucher.
Auch ich kenn so'n Gesicht.
Zum Beispiel mein Opa,
doch der rauchte gar nicht.
Ruth-Ursula Westerop
Herzlichst Margot
Liebe Margot,
AntwortenLöschendas kenne ich: Das Telefon klingelt, wo liegt der Hörer nur rum? Auf der Station steht er auch nicht. Ich suche und suche, in jedem Stockwerk. Jetzt habe ich ihn, nehme ab, klack, tut,tut,tut. Egal, wer etwas von mir will, wird es sicherlich noch einmal versuchen, außerdem hätte derjenige auch auf meinen AB sprechen können :-)
LG
astrid
Liebe Astrid, danke für deine Worte, so erging es mir auch schon, wenn auch nur in der Wohnung. :-) Danach grübelt man, wer das gewesen sein könnte. Meine innerlichen Worte:" wenn es Wichtig war, wird Er oder Sie, noch mal anrufen."
LöschenWünsche dir einen schönen Tag. Herzlichst Margot.