Seiten

Freitag, 9. November 2012

Erinnerungen an den 9. November 1989 ...

Mikroelektronik Erfurt
... Öffnung der Grenzen. In dieser Nacht, ich hatte gerade Nachtschicht, damals war ich im Werk für Mikroelektronik Erfurt tätig, als ich einen Anruf von einem Kollegen bekam, der eigentlich einen anderen Kollegen sprechen wollte. Uwe war aber nicht am Arbeitsplatz und so bat er mich ihm auszurichten, - die Grenze ist auf ... Meine Reaktion, schallendes Gelächter und die Worte "ja, ja, na klar, guter Witz" ... Natürlich habe ich es allen erzählt und wir haben gemeinsam gelacht. Dann kamen aber Zweifel, wegen der vorhergehenden Demonstrationen, und wir haben eine Kollegin gebeten ihren Vater anzurufen der Offizier bei der Volksarmee war. Er bestätige diese Nachricht, danach war nicht mehr viel an Arbeit zu denken ... Und am frühen Morgen waren die ersten Kollegen schon auf dem Weg nach Berlin. Warum ich diese Zeilen überhaupt schreibe, weil ich nicht mehr viel von der Staats-Treue der SED-Genossen gesehen habe, ... was heutzutage so oft beschworen wird ... besonders, als die Nachricht kam, jeder DDR Bürger bekommt, nach Vorlage des Personalausweises, 100 DM Begrüßungsgeld. Meine Gedanken waren: Was Geld aus einem Menschen machen kann ... 


Nein, auch ich habe nicht darauf verzichtet, weil ich es zur Überbrückung gebraucht habe, denn am 5. Dezember habe ich meinen Wohnort nach Hessen verlegt, zu meiner Schwester. Doch diese Zeit war auch nicht so einfach, 32 Jahre Trennung entfremden  auch Geschwister und Verwandtschaft. Nun ist die Trennung, leider, für immer vollzogen ... doch wir haben noch gemeinsam diesen Tag der Vereinigung erlebt. Es war ein schöner Tag, auch wenn später die Ernüchterung kam, die bis heute anhält.

2 Kommentare:

  1. ich glaube jeder hat Erinnerungen an diesen
    Tag , der ja ein Tag war der alles veränderte.
    Ob zum Guten oder Schlechten mag man
    für sich entscheiden,
    Ich weis ich war an diesem Tag allein zu Haus
    und war unheimlich irrietiert und ich geb zu auch ein wenig ängstlich.
    Eines wußte ich jedoch , nicht ist mehr wie es mal wahr.

    Grüßli Freya

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke, liebe Freya, für Deine Zeilen. Du hast Recht, jeder muss für sich entscheiden, ob es zum Guten oder Schlechtem war. Nur was mich jetzt besonders erschreckt, die Menschenwürde bleibt zu oft auf der Strecke ...

      Liebe Grüße, Margot

      Löschen