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Montag, 3. Februar 2014

Unsinn am Sonntag ...

... und ich habe das Gefühl von Jugendlichkeit, denn ich habe ein Gedicht gefunden, was ich vor vielen, vielen Jahren schon aufsagen konnte. Es ist kein Gedicht was Inhalt anzeigt, sondern eher Unsinn. Doch dieser Unsinn hatte mich damals begeistert und tut es noch heute ... deshalb möchte ich es aufschreiben. (gefunden bei www.programmwechsel.de)
Vielleicht gibt es Menschen denen es genauso geht wie mir, und haben Spaß am Unsinn ... es würde mich freuen.

Dunkel war's, der Mond schien helle

Es gibt dieses Scherzgedicht (Sprachspiel) in vielen Varianten und es wird spekuliert, ob Johann Wolfgang von Goethe, Lewis Carroll (der Künstlername von Charles Lutwidge Dodgson, seines Zeichens Mathematikprofessor und der Autor des
Buches "Alice im Wunderland" (1865)), Christian Morgenstern oder der sächsische Volksmund der Urheber ist. Die Quellenlage für eine Zuordnung ist allerdings dürftig. Als Spottgedicht enstand es um 1850 und bedient sich auch der Wortspiele (wie Oxymoron: "Vorläufiges Endergebnis", 
"Hassliebe") bzw. Paradoxon.






Dunkel war's, der Mond schien helle,
Schneebedeckt die grüne Flur,
Als ein Auto blitzesschnelle
Langsam um die Ecke fuhr.

Drinnen saßen stehend Leute
Schweigend ins Gespräch vertieft,
Als ein totgeschossner Hase
Auf der Sandbank Schlittschuh lief.

Und der Wagen fuhr im Trabe
Rückwärts einen Berg hinauf.
Droben zog ein alter Rabe
Grade eine Turmuhr auf.

Ringsumher herrscht tiefes Schweigen
Und mit fürchterlichem Krach
Spielen in des Grases Zweigen
Zwei Kamele lautlos Schach.


Und auf einer roten Bank,
Die blau angestrichen war
Saß ein blondgelockter Jüngling
Mit kohlrabenschwarzem Haar.

Neben ihm 'ne alte Schachtel,
Zählte kaum erst sechzehn Jahr,
Und sie aß ein Butterbrot,
Das mit Schmalz bestrichen war.

Oben auf dem Apfelbaume,
Der sehr süße Birnen trug,
Hing des Frühlings letzte Pflaume
Und an Nüssen noch genug.

Von der regennassen Straße
Wirbelte der Staub empor.
Und ein Junge bei der Hitze
Mächtig an den Ohren fror.


Beide Hände in den Taschen
Hielt er sich die Augen zu.
Denn er konnte nicht ertragen,
Wie nach Veilchen roch die Kuh.

Und zwei Fische liefen munter
Durch das blaue Kornfeld hin.
Endlich ging die Sonne unter
Und der graue Tag erschien.

Dies Gedicht schrieb Wolfgang Goethe
Abends in der Morgenröte,
Als er auf dem Nachttopf saß
Und seine Morgenzeitung las.



3 Kommentare:

  1. Ja, da hatten mein Bruder und ich auch schon Spaß dran dieses Gedicht aufzusagen, aber wir kamen nur bis zur dritten Strophe. Schade, wo doch alle Strophen so wunderbar sind. Vielen Dank, liebe Margot, dass Du es ausgegraben hast. Die Zeichnung von dem kecken Jungen mit den Händen in den Taschen gefällt mir gut, er erinnert mich an meinen Enkel, LG Claudia.

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    1. Danke, liebe Claudia, deine Worte lese ich gerne, egal ob über das Gedicht oder über die Zeichnung. :-)
      Liebe Grüße, Margot.

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  2. Vielen Dank für diese netten Worte, sie haben mich erfreut. Danke.
    Liebe Grüße, Margot.

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