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Montag, 29. Dezember 2014

Nach Weihnachten ...

Heute scheint die Sonne bei einer Temperatur von Minus 4 Grad. Es liegt Schnee, der in der Sonne herrlich glitzert. Ich denke ans Jahresende und möchte es mit Gedichten beenden, auch wenn noch 3 Tage Zeit ist.  Da fällt mir zuerst das Gedicht von Elisabeth Kolbe ein. 


Nach Weihnachten

Wie schnell seid ihr entflohen
Zu uns'rem Herzeleid,
Ihr Tage all', ihr frohen,
Voll Glück und Seligkeit.

Nun winkt uns allen wieder
Die altgewohnte Pflicht.
Die Flocken sinken nieder
Vom Himmelsangesicht.

Erloschen sind die Kerzen
Am hellen Lichterbaum.
Jedoch in uns'ren Herzen
Lebt noch ein Weihnachtstraum.

Elisabeth Kolbe



Mit der Freude zieht der Schmerz

Mit der Freude zieht der Schmerz
traulich durch die Zeiten.
Schwere Stürme, milde Weste,
bange Sorgen, frohe Feste.
wandeln sich zu Zeiten.
War's nicht so im alten Jahr?
Wird's im neuen enden?
Sonnen wallen auf und nieder,
Wolken gehen und kommen wieder
und kein Mensch wird's wenden.

Johann Peter Hebel

Susanne Richter_pixelio.de


Winter - Landschaft

Unendlich dehnt sie sich, die weiße Fläche, 
bis auf den letzten Hauch von Leben leer; 
die muntern Pulse stocken längst, die Bäche, 
es regt sich selbst der kalte Wind nicht mehr.
Der Rabe dort, im Berg von Schnee und Eise, 
erstarrt und hungrig, gräbt sich tief hinab, 
und gräbt er nicht heraus den Bissen Speise, 
so gräbt er, glaub' ich, sich hinein ins Grab.

Die Sonne, einmal noch durch Wolken blitzend, 
wirft einen letzten Blick auf's öde Land, 
doch, gähnend auf dem Thron des Lebens sitzend, 
trotzt ihr der Tod im weißen Festgewand.

Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863)


Was sagte Khalil Gibran ...


In jedem Winter 
steckt ein zitternder Frühling, 
und hinter dem Schleier jeder Nacht 
verbirgt sich ein lächelnder Morgen.

und ... Johann Wolfgang von Goethe sagte ...


Man läßt den Winter sich noch gefallen. 
Man glaubt, sich freier auszubreiten, 
wenn die Bäume so geisterhaft, 
so durchsichtig vor uns stehen. 
Sie sind nicht, aber sie decken auch nichts zu.

deutschland-summt.de

Hanns Freiherr von Gumppenberg hinterließ uns folgende Zeilen ...

Ein Jahr ist nichts, wenn man's verputzt,
ein Jahr ist viel, wenn man es nutzt.
Ein Jahr ist nichts; wenn man's verflacht;
ein Jahr war viel, wenn man es ganz durchdacht.
Ein Jahr war viel, wenn man es ganz gelebt;
in eigenem Sinn genossen und gestrebt.
Das Jahr war nichts, bei aller Freude tot,
das uns im Innern nicht ein Neues bot.
Das Jahr war viel, in allem Leide reich,
das uns getroffen mit des Geistes Streich.
Ein leeres Jahr war kurz, ein volles lang:
nur nach dem Vollen mißt des Lebens Gang,
ein leeres Jahr ist Wahn, ein volles wahr.
Sei jedem voll dies gute, neue Jahr.


Herzlichst Margot.

4 Kommentare:

  1. Hallo Margot,

    das Jahr ist wirklich schnell verflogen, ebenso das Weihnachtsfest - ich bin immer wieder erstaunt wie rasend die Zeit verrinnt. Bei uns liegt viel Schnee und es war gestern am Tag so gut -6 Grad Celcius, heute war es wärmer - naja, so -2 ;)

    Liebe Grüße und noch ein paar schöne Tage 2014
    Björn :)

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    1. Lieber Björn, es ist wirklich so, die Zeit ist wie im Flug vergangen und ich frage mich, wo das Jahr geblieben ist. Nun wünsche ich dir, dass du gut ins neue Jahr kommst. Einen guten Rutsch ins neue Jahr. Liebe Grüße, Margot.

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  2. Ein volles Jahr, das wünsch ich Dir ebenfalls :)
    LG Eva

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    1. Liebe Eva, ich wünsche dir einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein volles Jahr 2015. Vielen Dank für deinen Wunsch an mich. :-)
      Ganz liebe Grüße, Margot.

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