Winternacht
Verschneit liegt rings die ganze Welt,
Ich hab nichts, was mich freuet,
Verlassen steht der Baum im Feld,
Hat längst sein Laub verstreuet.
Der Wind nur geht bei stiller Nacht
Und rüttelt an dem Baume,
Da rührt er seine Wipfel sacht
Und redet wie im Traume.
Er träumt von künft'ger Frühlingszeit,
Von Grün und Quellenrauschen,
Wo er im neuen Blütenkleid
Zu Gottes Lob wird rauschen.
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff
Winter
Der Winter hat sich angefangen,
der Schnee bedeckt das ganze Land,
der Sommer ist hinweggegangen,
der Wald hat sich in Reif verwandt.
Die Wiesen sind vom Frost versehret,
die Felder glänzen wie Metall,
die Blumen sind in Eis verkehret,
die Flüsse stehn wie harter Stahl.
Wohlan, wir wollen wieder von uns jagen
durchs Feuer das kalte Winterleid!
Kommt, laßt uns Holz zum Herde tragen
und Kohlen dran, jetzt ist es dran.
Johann Rist (1607 - 1666)
Schnee
Ich weiß nichts Schönres auf der Welt,
als wenn ein Schnee vom Himmel fällt -
so klein und weich und leise.
Dann steh' ich wohl auf weiter Flur,
es webt in mir ein Fühlen nur:
Ich bin ein Kind und ganz verloren
in diesem weichgeflockten Taumeltanz,
in dieser Undurchdringlichkeit und Stille ganz
bin ich ein Schnee, als Flocke nur geboren.
Jede Jahreszeit lädt ein, sie von ihrer ganz eigenen Seite zu betrachten. Im Winter zieht sich die Natur zurück, tankt Kräfte für das kommende Jahr.
AntwortenLöschenLG Eva
Liebe Eva, vielen Dank für deine guten, klugen und schönen Worte.
LöschenWünsche dir einen wundervollen Tag. Liebe Grüße, Margot.
Richtig winterlich geht es heute zu und so war es gestern im freien, allerdings ohne Schnee - doch kalt war es gewesen, dafür aber Sonne :)
AntwortenLöschenDie Gedichte und die Bilder haben mir heute besonders gefallen.
Liebe Grüße
Björn :)
Danke lieber Björn, deine Worte gefallen mir und das beschriebene Wetter. Bei uns liegt leider auch kein Schnee, deshalb gefallen mir besonders die Fotos.:-)
LöschenWünsche dir noch ein paar schöne Wochentage. Liebe Grüße, Margot.