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Auf "die Kirche" bin ich nicht gut zu sprechen, denn meine Eltern sind schon, mit uns Kindern, nach dem 2. Weltkrieg aus der Kirche ausgetreten. Wir waren Flüchtlinge aus Ostpreußen, hatten "Hab und Gut" verloren und landeten in der ehemaligen DDR. Vati und Mutti arbeiteten Tag und Nacht, damit wir 3 Kinder nicht hungern mussten und um das Notwendigste herbei zu schaffen. Wir hatten also wenig Geld, doch das interessierte die "christliche Kirche" nicht, sie wollte ihre Kirchensteuer. Bitten meiner Eltern um Aufschub wegen dieser Notlage halfen nicht, "die Kirche" schämte sich nicht und bombardierte uns mit Mahnverfahren und dem Gerichtsvollzieher. Nur wo nichts ist, kann auch nichts geholt werden ... seit dieser Zeit lebe ich mit Gott in meinem Herzen, ohne eine Kirche zu betreten.
Es war meine Einleitung zu einem Artikel vom "Stern" mit der Überschrift:
Diese Kirche braucht kein Mensch
Von Mark Stöhr
Muss man noch über die Kirche reden? Ja, leider, sie ist der zweitgrößte Arbeitgeber in Deutschland.
Im Grunde könnte einem die Kirche ja egal sein. Sie hat in weiten Teilen der Gesellschaft keinerlei Bedeutung mehr. Nur noch ein Drittel der unter Dreißigjährigen gehört ihr an. Doch die Kirche, diese marode Glaubensfabrik, der die Gegenwart längst abhanden gekommen ist, ist der zweitgrößte Arbeitgeber in Deutschland. Fast eineinhalb Millionen Menschen stehen bei ihr in Lohn und Brot. In Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern. Und in diesen Einrichtungen gilt Kirchenrecht. Wenn der Glaube die Leute schon nicht mehr bei der Stange hält, so lautet offenbar die Logik, dann eben der Gehaltszettel. Bloß: Das Geld kommt zu über 90 Prozent vom Staat. Bei den kirchlichen Kliniken sogar zu hundert. Wie ist das möglich?
Günther Jauch hatte die Journalistin Eva Müller eingeladen, die unter dem Titel "Gott hat hohe Nebenkosten" ein Buch und eine Dokumentation zu dem Thema veröffentlicht hat. Sie beschreibt darin, wie immer mehr Kommunen aus Geldmangel ihre Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser an die beiden christlichen Kirchen übertragen. Diese genießen Steuervorteile und haben Zugang zu Landeszuschüssen, die den Städten und Gemeinden verwehrt sind. Gerade im Osten, wo die Kirchen sonst auf verlorenem Posten stehen, schießen die konfessionellen Einrichtungen aus dem Boden. Nach dem Motto: Besser eine evangelische Schule als gar keine. Bitte weiterlesen ...
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Herzlichst Margot
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