Jetzt muss ich an ein kleines Gedicht von Grillparzer aus dem 19. Jahrhundert denken, und ich habe das Gefühl, er kannte schon Politiker aus der heutigen Zeit:
In Politik...
In Politik zwei wichtige kleine Dinger
Sind Daumen eben und Zeigefinger,
Sie halten die Feder,
Das weiß ein jeder.
Doch Wichtigeres noch wird oft durch sie betrieben,
Wenn sie sich übereinander schieben.
Franz Grillparzer (1791-1872)
Der
Einsame
Verhasst
ist mir das Folgen und das Führen.
Gehorchen?
Nein! Und aber nein - Regieren!
Wer
sich nicht schrecklich ist, macht niemand Schrecken:
Und
nur wer Schrecken macht, kann andre führen.
Verhasst
ist mirs schon, selber mich zu führen!
Ich
liebe es, gleich Wald- und Meerestieren,
mich
für ein gutes Weilchen zu verlieren,
in
holder Irrnis grüblerisch zu hocken,
von
ferne her mich endlich heimzulocken,
mich
selber zu mir selber - zu verführen.
Friedrich Nietzsche (1844-1900)
...sei den Politikern die Narretei ganzjährig gegönnt...
AntwortenLöschenLG, Susanne