Seiten

Samstag, 24. Januar 2015

Bis die Seele nachkommt

Nun, heute möchte ich wieder einige Kurzgeschichten erzählen. Sie gefallen mir, weil sie keine Fabeln sind und nicht die Tiere die Aussagen treffen müssen. Zum Beispiel die erste Geschichte, sie gefällt mir besonders gut ...


Bis die Seele nachkommt

Ein europäischer Biologe hatte für eine Himalaja- Expedition eine Gruppe indischer Träger angeheuert. Der Forscher war in großer Eile, denn er wollte schnell an sein Ziel kommen. Nachdem die Gruppe den ersten großen Pass überschritten hatte, erlaubte er ihnen eine kurze Rast. Nach einigen Minuten rief er aber wieder zum Aufbruch. Die indischen Träger blieben aber einfach auf dem Boden sitzen, als hätten sie ihn gar nicht gehört. Sie schwiegen und ihr Blick war zu Boden gerichtet. Als der Forscher die Inder schärfer aufforderte, weiterzugehen, schauten ihn einige von ihnen verwundert an. Schließlich sagte einer: "Wir können nicht weitergehen. Wir müssen warten, bis unsere Seelen nachgekommen sind." 
 Indische Geschichte


Die Botschaft erkennen

Ein Reisender kam in ein Kloster, um den Meister zu hören. Nach einer Weile sprach er zu einem der anderen Schüler: "Ich bin weit gereist, um dem Meister zuzuhören. Aber jetzt, wo ich ihn höre, finde ich seine Worte ganz gewöhnlich. "
Der Schüler antwortete: "Höre nicht auf seine Worte. Höre auf seine Botschaft."
"Und wie macht man das?"
"Halte dich an einen Satz, den er sagt. Schüttle ihn dann gut durch, bis alle Wörter herausfallen. Was übrig bleibt, wird dein Herz entflammen."

Mello, Anthony 


Der Hund und sein Spiegelbild

Es war einmal ein Hund.
Er hatte großen Durst. Doch jedes Mal wenn er trinken wollte und dabei sein Spiegelbild im Wasser erblickte, erschrak er vor dem fremden großen Hund, den er sah und wich voller Angst zurück.
Irgendwann aber war sein Durst so groß und unerträglich, dass er seine Furcht überwand und mit einem großen Satz ins Wasser sprang.
Und tatsächlich verschwand da auch der "andere" Hund. 

nach Shah, Idries: "Lebe das wirkliche Glück"



König Akbar und die längere Schnur

Es war einmal ein indischer König namens Akbar. Eines Tages spannte er eine gerade Schnur und forderte seine Minister auf: "Schneidet diese Schnur nicht ab, verknotet sie nicht, doch verkürzt sie auf eine andere Art und Weise!" Da wunderten sich alle, wie die Schur verkürzt werden könnte, ohne abgeschnitten oder verknotet zu werden. 
Schließlich stand einer seiner weisesten Leute auf und spannte eine längere Schnur daneben. Durch diese zweite, längere Schnur wurde die erste automatisch verkürzt. Sie war nicht verknotet, nicht abgeschnitten und dennoch verkürzt worden. 
Ähnlich sollen wir die Meinung eines anderen weder umbiegen noch beschneiden, sondern nur unsere eigene lange Schnur daneben spannen. Dann mögen die anderen entscheiden, was länger und was kürzer, - was besser oder schlechter ist. Wir sollen nicht für die anderen entscheiden, wir sollten ihnen nur unsere Wahrheit darlegen.

Quelle unbekannt

Die Natur

Sie belohnt nicht mit Geld. 
Ihr Geschenk ist Reichtum im Überfluss: 
Wasser, Erde, Luft und Wärme. 

Die Natur kennt zwar so was wie Arbeit,
dennoch gibt es kein Finanzsystem. 
Wie ist das bionisch umzusetzen?


Sauberes Wasser, gesunde Nahrung, 
Liebe, Freundschaft, Glücklichsein... 
Diese Pflege ist der Sinn des Menschseins. 

Schön ist so ein Miteinander! 
Allein das Anwenden fällt mir schwer. 
Und was machst Du so Tag für Tag?  

Gabriela Lumpi



4 Kommentare:

  1. Ein Strauß voller Weisheit, danke liebe Margot. Nehme es mit in den Tag.
    Wünsche dir ein schönes Wochenende, herzliche Grüße, Lore

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielen Dank liebe Lore. Deine Worte nehme ich mit in den Tag. :-)
      Ein schönes Wochenende wünsche ich auch dir.
      Liebe Grüße, Margot.

      Löschen
  2. Wunderbare Weisheiten, Margot.
    Mir gefällt am besten die Geschichte mit dem Hund. Sie ermuntert einen, sich nicht von seiner Angst lähmen zu lassen, sondern sich ihr zu stellen und sie somit zu besiegen. Eine Lektion, die ich schon häufiger lernen musste und ich bin stolz, dass ich darin immer besser werde.^^

    Liebe Grüße
    Sonja

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Sonja, es ist schön, dass du dich nicht lähmen lässt. Du wirst immer deine Angst besiegen, darauf kannst du wirklich stolz sein.

      Liebe Grüße, Margot.

      Löschen