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Montag, 21. April 2014

Einen wunderschönen Tag ...

... wünsche ich allen. Es ist der letzte Ostertag und ich muss an die Welt und ihre Grausamkeiten denken. Möchte kein Unglück hervorheben, was in der letzten Zeit vonstatten ging. Nur an eine kleine Geschichte musste ich denken, die ich in den vergangenen Tagen gelesen habe. Sie machte mich sehr nachdenklich ...



Der klitzekleine Planet
Eine nachdenkende Geschichte für große und kleinere Leute

Vor vielen, vielen Jahren gab es mal einen Planeten, auf dem noch keine Menschen lebten. Er war so klitzeklein wie unsere Erde, die ja auch, im Vergleich mit dem Sternenhimmel, so winzig ist, wie ein Sandkorn in der Wüste. Auf dem klitzekleinen Planeten gab es auch Berge, Täler, Meere und Flüsse, auf die am Tage die Sonne herunter schaute und nachts der Mond und der Sternenhimmel, damit sich der Tag auch mal ausruhen konnte.


Es war ein schöner, bunter Planet, dessen Felder mit Blumen übersät waren, auf deren Blüten sich die prachtvollsten Schmetterlinge niederließen. Die Tiere lebten noch so, wie Mutter Natur es sie gelehrt hatte und unzählige Jahre gingen ins Land, da niemand versuchte, sich in den Unterricht der Natur einzumischen, etwa die Wälder, Täler und Flüsse, oder gar die Tiere, um ihre Welt zu verändern.

Das geschah aber dann doch eines Tages. Nämlich an jenem Tag, da zweibeinige, menschenähnliche Wesen plötzlich auf dem kleinen Planeten erschienen, sich die Ärmel hochkrempelten und beschlossen, den Lehrplan von Mutter Natur mal grundlegend zu ändern.


Und es wurde auf Teufelkommraus alles das verändert, was diese zweibeinigen Wesen zu ihrem Vorteil nutzen wollten. Die Flüsse mussten plötzlich in andere Richtungen fließen, die Bäume der Wälder wurden zu Brennholz und Papier gemacht, von Apfelbäumen sollten gleichzeitig auch Birnen geerntet werden und überhaupt sollte alles ganz anders werden, als es nun schon Jahrmillionen vorher gewesen war.

Vielen Tieren nahm man nach und nach alles das weg, was sie zum Leben brauchten und gab ihnen dann ersatzweise Wohnungen, die sie mit den Zweibeinern teilen mussten und manchmal sogar nur Käfige, damit sie von allen Seiten bestaunt werden konnten. Die wunderschönen Schmetterlinge landeten aufgespießt in Glaskästen und ganze Tiervölker mussten in engen Ställen ihr Leben verbringen. Sie wurden zu sogenannten Nutztieren. Also man benutzte sie. Benutzte sie so, wie man eine Sache, ein Ding benutzt, das man kauft, sich hinstellt und wenn man es nicht mehr braucht, dann einfach wegwirft. Das ging so weit, dass selbst die Kinder der Zweibeiner sich kleine Tiere anschafften, mit denen sie spielen konnten und wenn sie dann genug von der Spielerei hatten, diese kleinen Tiere einfach wegwarfen. Es war ihnen inzwischen egal, was dann mit den kleinen Hunden, Katzen, Hasen, Hamstern und vielen anderen Tieren passierte, die dann ganz verloren, verängstigt und hungernd herumliefen und jemanden suchten, der ihnen ein Stückchen Liebe und Geborgenheit schenken würde.

Das ging nun viele, viele Jahrhunderte so weiter. Mutter Natur, von Hause aus ein ganz friedliches Wesen, bekam plötzlich Wutanfälle, die sich darin äußerten, dass große Teile des kleinen Planeten überschwemmt wurden, dass die schöne klare Luft plötzlich zur Dunstglocke wurde und große,
speiende Krater rot glühende Lava über das Land spuckten. Diese Wutanfälle traten immer öfter auf und eines Tages geriet Mutter Natur außer Rand und Band, da sie es nicht mehr ertragen konnte, was aus ihrem klitzekleinen Planeten geworden war. Sie schlug wild um sich, war nicht mehr aufzuhalten und begrub alles was da kreuchte und fleuchte unter ihrem maßlosen Zorn, der auch die menschenähnlichen Zweibeiner in den Abgrund riss.
Jahrtausende vergingen, dass der kleine Planet restlos verwüstet war. Doch dann, eines Tages, da steckte das erste, kleine Blümchen - ich glaub es war ein Gänseblümchen - sein Köpfchen aus der harten Kruste und es dauerte dann auch nicht mehr lange, dass alles wieder so wurde, wie vor der großen Katastrophe. 
Nach und nach schaute die Sonne auf Wälder, Flüsse und Täler, die von niemanden mehr verändert wurden und auch die Tiere lebten so, wie sie es von Mutter Natur gelernt hatten. Die zweibeinigen, menschenähnlichen Wesen aber durften den klitzekleinen Planeten nicht mehr betreten und sie suchten sich nun einen anderen Ort, wo sie sich, falls sie nichts dazu gelernt haben sollten, erneut in alles einmischen werden, bis Mutter Natur wieder ihre Tobsuchtsanfälle bekommen wird.


2 Kommentare:

  1. Hallo Margot,

    eine sehr schöne Geschichte, weshalb werde ich da bloß an unseren blauen Planeten erinnert ;) Die Gier treibt die Menschen um und die Sucht nach "immer höher und weiter und besser" anstatt einfach inne zu halten und zu genießen :)

    Lieben Gruß und noch einen schönen Ostermontag wünsche ich Dir
    Björn :)

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    1. Lieber Björn, ich begrüße deine Worte. Sie stimmen mit meinen Gedanken überein. Wir sollten wirklich innehalten.
      Liebe Grüße, Margot.

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