Seiten

Samstag, 13. September 2014

Du musst das Leben nicht verstehen

... heute kann ich nicht von Sonne schreiben, denn der Wind fegt über Balkonien und versucht verschiedene Dinge mitzureißen. Die Gießkanne hat er geschafft und vom Tisch gefegt. Zum Glück war kein Wasser in der Kanne, ansonsten hätte ich mir eine Beschwerde von meinem Vermieter eingehandelt. Der Himmel schaut wirklich nicht freundlich, deshalb habe ich alles, was fliegen könnte, in Sicherheit gebracht. Der Regen stimmt in den Wind ein und lässt es tropfen. Eigentlich sind es schon mehr als Tropfen ... ich habe eine eigenartige Stimmung und ich denke ...





EIN SEPTEMBER

von Annegret Kronenberg

All das Schöne, das Erquickende,
die bunte Blumenpracht
sind schon wieder vorbei.
Ungestüm reißt der Sturm
alles, was er fassen kann,
zu Boden und zerstört es.
Überall ausgerissene Bäume
und umgeknickte Blumen.
Dabei hatten sich alle den
Übergang etwas weicher vorgestellt.
Einen sonnigen Altweibersommer
mit leuchtenden Früchten,
die sich nach Ernte sehnen.
Vielleicht wird uns noch ein
goldener Oktober geschenkt.




NIE VERGESSEN

von Annegret Kronenberg

Jetzt sind wir alt geworden,
auch ein wenig gebrechlich
und sehr vergesslich.
Gemeinsam meistern wir
noch Vieles, wenn auch nicht
mehr so exakt wie früher.
Du hast aber nie vergessen,
mir hin und wieder eine Rose
zu schenken – zur Erinnerung.





Der Birnenschmaus

So komm, du lieber Sonnenschein,
Lass unsre Birnen gut gedeih'n!
Und wenn sie gelb geworden sind,
Dann komm und wehe, lieber Wind!
Komm, Wind, und schüttle jeden Ast
Und lad' uns alle samt zu Gast!
Dann eilen wir zum Haus hinaus
Und halten einen Birnenschmaus.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 




Blätterfall 

Leise, windverwehte Lieder, 
mögt ihr fallen in den Sand! 
Blätter seid ihr eines Baumes, 
welcher nie in Blüte stand. 

Welke, windverwehte Blätter, 
Boten, naher Winterruh, 
fallet sacht!… ihr deckt die Gräber 
mancher toten Hoffnung zu.

Heinrich Leuthold


Meine Gedanken sind melancholisch, ich habe von verschiedenen Seiten keine gute Nachrichten gehört, sie muss ich wohl verdauen. Und ich denke an dieses Gedicht ...





Du musst das Leben nicht verstehen

Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.
Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.

Rainer Maria Rilke


Marcel André Briefs, möchte ich herzlichst auf meinen Seiten begrüßen. Es würde mich freuen, wenn du dich hier wohlfühlst, Marcel.


6 Kommentare:

  1. Liebe Margot, die Stürme des Lebens können einen ganz schön zerzauseln. Ein sehr schöner Blog-Beitrag, der mir gut gefällt, LG ClauDia.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Claudia, deinen Worten glaube ich und gebe dir recht. Die Stürme des Lebens sind manchmal sehr schwer auszuhalten.
      Danke für deine anerkennenden Worte. Liebe Grüße, Margot.

      Löschen
  2. Manchmal ist das Leben schwer zu verstehen, z. B. wenn einem traurige Nachrichten übermittelt werden. Schönes und Trauriges liegen dicht beeinander.
    "Du musst das Leben nicht verstehen" passt sehr gut dazu.
    LG Eva

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Eva, ja so ist es, Schönes und Trauriges liegen dicht beieinander, man muss das Leben akzeptieren.
      Ein schönes Wochenende wünsche ich dir.
      Liebe Grüße, Margot.

      Löschen
  3. Hallo Margot,

    heute ist es auch hier grau - aber es regnete eigentlich nicht, gut so.
    Für einen kleinen Ausflug hat es gereicht und er war trotz grauem Himmel schön :)

    Liebe Grüße
    Björn :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Björn, das graue Wetter scheint anzuhalten, wenn ich jetzt das Wetter am Abend betrachte. Du konntest wenigstens noch einen Ausflug unternehmen, schön.
      Sende dir liebe Grüße, Margot.

      Löschen