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Dienstag, 16. September 2014

Mit dem Löwen jagen


Martin Luther *10. November 1483 in Eisleben, † 18. Februar 1546, war nicht nur Theologe  und übersetzte die Bibel aus dem Griechischen ins Deutsche, sondern schrieb auch Fabeln. Sie haben einen lehrreichen Hintergrund, wie auch die Nachfolgende. Seine Übersetzung des Alten Testaments dauerte bis 1524. Luther trug mit seinen Übersetzungen erheblich zur Förderung einer deutschen Hochsprache bei. http://www.literaturwelt.com/autoren/luther.html




Mit dem Löwen jagen

Es gesellten sich ein Rind, Ziege und Schaf zum Löwen und zogen miteinander auf die Jagd in einen Forst. Da sie nun einen Hirsch gefangen und in vier Teile gleich geteilt hatten, sprach der Löwe: »Ihr wisset, dass ein Teil mein ist, als
eures Gesellen. Das andere gebührt mir, als dem König unter den Tieren. Das dritte will ich haben darum, dass ich stärker bin und mehr danach gelaufen und gearbeitet habe, denn ihr alle drei. Wer aber das vierte haben will, der muss mir's mit Gewalt nehmen.« Also mussten die drei für ihre Mühe das Nachsehen und den Schaden zu Lohn haben.

Lehre: Fahre nicht hoch! Halte dich zu deinesgleichen! Es ist mit Herren nicht gut Kirschen essen, sie werfen einen mit den Stielen.

Diese Fabel ist auf eine andere Weise also gestellt:

Ein Löwe, Fuchs und Esel jagten miteinander und fingen einen Hirsch. Da hieß der Löwe den Esel das Wildbret teilen. Der Esel machte drei Teile, des ward der Löwe zornig und riss dem Esel die Haut über den Kopf, dass er blutrünstig dastand, und hieß den Fuchs das Wildbret teilen. Der Fuchs stieß die drei Teile
zusammen und gab sie dem Löwen ganz. Des lachte der Löwe und sprach: »Wer hat dich so lehren teilen?« Der Fuchs zeigte auf den Esel und sprach: »Der Doktor da im roten Hut!«

Diese Fabel lehret zwei Stücke. Das erste: Herren wollen Vorteil haben, und man soll mit Herren nicht Kirschen essen; sie werfen einen mit den Stielen. Das andere: Das ist ein weiser Mann, der sich an eines andern Unfall bessern kann.

Martin Luther Europa - Mitteleuropa - Deutschland


Ein deutsches Sprichwort sagt: " Gleich und gleich gesellt sich gern" und so ist es auch richtig. Ich habe mich an dieses Sprichwort mein Leben lang gehalten und bin nicht enttäuscht worden.



4 Kommentare:

  1. Liebe Ma4rgot,
    danke, dass du diese fabel hir geschrieben hast. Ich mag
    sie sehr und lese sie immer mal wieder.
    Einen schönen Abend wünscht dir
    PS:Ich stelle nicht mehr bei Google+ ein. Ich würde mich freuen, wenn du mich auf meinem Blog besuchen würdest.

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    1. Liebe Irmi, vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Ich werde auf dein Blog kommen, wie bisher, auch wenn ich nicht viel kommentieren werde.
      Ganz liebe Grüße, Margot.

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  2. Hallo Margot,

    kluge Worte, in der Schule hat man gelehrt die Kasten sind in Deutschland schon lange abgeschafft, in Wahrheit ist dies bis heute nicht der Fall ;)

    Liebe Grüße
    Björn :)

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    1. Lieber Björn, aus Kasten sind wohl Gesellschaftsschichten geworden, aber die Verteilung ist gleich geblieben.
      Liebe Grüße, Margot.

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