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Dienstag, 19. April 2016

Ich verstehe immer nur Bahnhof!

Heute früh wurde ich angerufen und ich habe immer nur "Bahnhof" verstanden. Er, der Anrufer, hatte sich verwählt und ich bin so, gleich wieder zum Thema: Redewendungen gekommen. 

Ich verstehe immer nur Bahnhof!  

"Physik, Chemie, Mathematik? Da versteh' ich nur Bahnhof." Klar, "Bahnhof" versteht man, wenn man gar nix versteht. Aber warum ist das so? Warum gerade "Bahnhof"?

Redewendung: Bahnhof verstehen


Das Sprichwort stammt aus dem Ende des 1. Weltkriegs. Damals waren die Soldaten nach den langen Kämpfen sehr müde und wollten nur nach Hause. Und nach Hause ging es vom Bahnhof aus. Deshalb setzten sie die Vorstellung vom Bahnhof mit der Heimreise in Verbindung. 



Wenn jemand sie dann auf etwas ansprach, antworteten sie: "Ich verstehe immer nur Bahnhof" - was bedeutete, dass sie über nichts anderes sprechen wollten, als die Heimreise. Und wenn sie zu anderen Themen befragt wurden, dann konnten sie dazu gar nichts mehr sagen, weil sie über das Sachgebiet nicht Bescheid wussten und halt nur noch "Bahnhof" verstanden. 


Noch heute verwenden wir diese Redewendung, wenn wir rein gar nichts verstehen - oder aber auch, wenn wir ein Gespräch zurückweisen wollen.


Auf der Nase herumtanzen


"Lass dir doch nicht immer von den anderen auf der Nase herumtanzen - du musst nicht immer alles akzeptieren!" 



Macht jemand mit einem anderen, was er will, dann tanzt er ihm sprichwörtlich auf der Nase herum. Wenn also die Schüler im Unterricht zum Beispiel so gar nicht auf den Lehrer hören wollen, dann tanzen sie ihm auch auf der Nase herum. Das bedeutet, dass sie vor seinen Augen genau das machen, was sie wollen. Und weil die Augen direkt über der Nase sind, "tanzen" die Schüler ihm sozusagen auf der Nase herum. Der Lehrer bekommt also ganz genau mit, was passiert und kann gar nicht wegsehen - und die Schüler machen es trotzdem. 

"Auf der Nase herumtanzen" bedeutet also, dass jemand vor den Augen eines anderen seine Gutmütigkeit ausnutzt und trotz anderer Anweisungen genau das tut, was er will.


Blauer Brief


Eine 5 in Mathe und eine 6 in Chemie - da lässt der blaue Brief wohl nicht mehr lange auf sich warten. Denn damit werden die Eltern ja darüber informiert, dass ihr Kind wahrscheinlich ein Schuljahr wiederholen muss. Übrigens: Blaue Briefe sind nicht nur Mahnschreiben an die Eltern; auch Kündigungen an Arbeitnehmer werden "blaue Briefe" genannt. Und daher kommt auch die eigentlich Bedeutung. Denn im 19. Jahrhundert erhielten die Offiziere, die ihre Arbeit niederlegen sollten, vom preußischen Kabinett Schreiben, die in blauen Briefumschlägen verpackt waren. Schon die Offiziere sollten also vor 200 Jahren nach einem blauen Brief Abschied nehmen - ebenso wie die Schüler sich von ihrer alten Klasse verabschieden müssen, wenn sie sitzen bleiben.



Gut, einen "blauen Brief" werde ich wohl nicht mehr bekommen und auf der 
"Nase tanzen" dass werde ich nicht mehr zulassen. Nur, dass ich nur noch "Bahnhof verstehe", diese Redensart wird mir wohl noch öfters unterkommen.


4 Kommentare:

  1. Lieeb Maargot,
    das passiert öfter mal, dass man nur Bahnhof
    versteht.
    Gute Erläuterungen der Rdewendungen.
    Einen schönen Abend wünscht dir
    Irmi

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    1. Danke liebe Irmi, ja, Bahnhof verstehe ich auch öfters.
      Wünsche dir einen schönen Tag.
      Liebe Grüße, Margot.

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  2. Liebe Margot,
    interessante Erläuterungen zu den Sprichwörtern! Manchmal verstehe ich auch nur "Bahnhof", jetzt weiß ich auch, woher das kommt. Danke!
    Herzliche Grüße und einen schönen Tag dir
    Regina

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    1. Liebe Regina,
      nun verstehe auch ich dieses Sprichwort.:-) Wünsche dir einen wunderschönen Tag mit viel Sonne.
      Liebe Grüße, Margot.

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