Diese Dichter haben sehr gerne von der Liebe und auch von der Lebensfreude geschrieben, wie im nachfolgenden Gedicht ...
Aufmunterung zur Lieb' und Lebensfreude
Keine bange Sorge, liebes Mädchen,
Kränke dein mich liebend Herz,
Nur am sanften, bunten Freudenfädchen
Gängle dich der Liebe Scherz!
Wie ein Zephyrlüftchen, sanft und leise,
Weh' der Liebe Hauch aus dir;
Lerchensang, nicht Nachtigallenweise,
Tön' aus deiner Kehle mir!
Nur mit leichtem, stillen Wonnebeben
Poche sanft dein Herz mir zu,
Nur der Liebe Lustgefühle heben
Deinen Busen aus der Ruh!
Aus dem sanften Zauberauge blinke
Mir die Lust der Liebe nur,
Und wenn d'raus ich deine Thränen trinke,
Sey'n es Freudenthränen nur.
Deiner Tag- und Nachtgedanken Reihe
Sei ein Rosenkettchen dir;
Wachend oder träumend, immer freue,
Freue, Mädchen, dich mit mir!
Jede deiner Morgenstunden glänze
Rosig, wie dein Angesicht,
Hehr und heiter sei des Tages Grenze,
Wie dein reines Angesicht.
Und auf jedem deiner Tritte sprieße
Dir ein Freudenblümchen auf,
Und du, liebes holdes Mädchen, gieße
Nur des Dankes Thränen d'rauf.
Von den Bäumen, Wiesen, Blumen, Flüssen
Lächle dir Vergnügen zu,
Und den Wonnebecher der Natur, den süßen
Wonnebecher, leere du.
Wandle in der Sonne hellem Auge
Mit verklärtem Angesicht,
Und in stiller Abenddämm'rung sauge
Wonne nur aus Lunens Licht.
Selten, Mädchen, girre mit dem Täubchen,
Klage mit der Nachtigall;
Denn du hast ja, liebes Herzensweibchen,
Mich und deine Lieben all'.
Diesen Kranz von Lebensfreuden winde
Stets dir Herz und Phantasie!
Leiden - unter Wiegenangebinde -
Trage, Liebchen, such' es nie!
Aloys Blumauer
Foto: Margot J. |
Wunder der Liebe
Nach dem Spanischen
Liebe traf mich, meine Augen weinen,
Und im Herzen brennt ein wüthend Feuer mich,
Durch der Liebe Allgewalt vereinen
Elemente selbst zu meinen Qualen sich,
Ach! vergebens brennet meine Flamme,
Fruchtlos netzen Thränen mein Gesicht.
Thränen, warum löscht ihr nicht die Flamme?
Flamme, warum trocknest du die Thränen nicht.
An ***
bei Ueberreichung eines Paars weisser Handschuhe
Weiß ist die Farbe der Freude,
Weiß der Unschuld Gewand,
Und diese Farbe bekleide
Immer Herz dir und Hand!
Aber es würde mich schmerzen,
Trügst du nicht länger dies Pfand
Meiner Verehrung im Herzen,
Als du es trägst an der Hand.
Dem Fräulein L***
Im Mai 1783
Wiesen, Auen grünen wieder,
Blümchen prangen auf der Flur,
Und es tönen Finkenlieder,
Neu erwacht ist die Natur.
Auf zu frohen, schönen Trieben
Fühlt bewegt sich jede Brust,
Nur zu jubeln und zu lieben
Sei für uns die größte Lust.
Jetzo nun von deinen Lippen,
Die sich blähen, frisch und voll,
Küsse rauben - nicht zu nippen,
Wie's die Glut gebieten soll.
Hin an deine Brust zu sinken,
Die sich über's Mieder drängt,
Wollust aus dem Blick zu trinken,
An dem liebend mein Herz hängt.
Und so sollen alle Tage
Lieblich wie der Mai vergeh'n,
Ohne Schmerz und ohne Plage
Uns're Liebe stets besteh'n.
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