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Freitag, 29. April 2016

Sinn und Unsinn in der Werbung

Nein, heute kein Wetterbericht am frühen Morgen, nur so mal kurz gesagt. Es sind 13° Wärme und ich gehe zum Einkauf, ohne Regenschirm. Hier gibt es aber genug Werbung, mein Einkaufswagen ist für 66 € gefüllt, als einzelne Person. Meine Hoffnung, das Wetter bleibt so den ganzen Tag, oder es fällt Regen ... da habe ich Zeit, über Werbung nachzudenken ... 

Sinn und Unsinn in der Werbung


Können Sie sich ein Leben völlig ohne Werbung überhaupt noch vorstellen ? Von Geburt an begleitet sie uns durch den Alltag. Wohin man auch guckt, überall wird für irgendetwas geworben. Hat das einen Sinn ?

Werber waren zur Zeit des 30-jährigen Krieges Leute, die Soldaten anwarben. Die Könige und Fürsten gierten nach Macht und die konnten sie nur mit möglichst vielen Soldaten durchsetzen. Geworben zu werden, konnte einen also das Leben kosten. Da haben wir es heute leichter, heute will man "nur" unser Geld.

Der Mensch möchte immer gerne das, was er nicht hat. Wirbt ein junger Mann um ein Mädchen, hat er vermutlich gerade keines. Bewerbe ich mich um einen Job, dann möchte ich meine Freizeit gegen Bargeld tauschen, weil das für mich nützlicher ist. Werbe ich für mein neuestes Buch, dann brauche ich wieder den Platz in der Garage, wo alle die Bücher-Paletten stehen, um mein Auto dort zu parken. 

Sagen Sie nicht, das letztere wäre Unsinn ! Ich kannte einen kleinen Verleger, der hatte tatsächlich seine Garage voller Bücher (und noch eine große Lagerhalle dazu). Die Paletten in der Garage dienten als Vorrat für die täglichen Bestellungen. Er hat trotz seiner Werbung die Garage nie leer bekommen. Er machte nämlich den Fehler, immer wieder Nachschub aus der Lagerhalle zu holen. War die Garage wirklich mal fast leer, dann kam ein LKW mit frischen Büchern aus der Druckerei. Sein Auto mußte immer draußen parken... aber ich schweife ab. 
Werbung hat viele Gesichter. Sie kann einem schreiend auffällig ins Auge springen oder aber auch so dezent und unterschwellig sein, daß man sie kaum bemerkt. Ich weiß nicht, welche Art "gefährlicher" ist. Im ersteren Fall kann es sein, daß ich eher angewiedert in eine andere Richtung sehe, aber.... zu spät !
Die Marke hat sich bereits ins Gedächtnis eingebrannt ! Im zweiten Fall werde ich regelrecht "verführt", das geht besonders im Internet sehr leicht. Man klickt auf einen Link und wird von der ursprünglichen Webseite unmerklich auf eine andere geleitet, auf die man gar nicht wollte.
Neulich war ich auf einer Webseite, in der es um schöne Gedichte ging. Eine völlig harmlose Sache, sollte man meinen. Ich erinnere mich noch an Stichworte wie "Liebe" und "Schokolade" und zwei Klicks weiter war ich von den Gedichten schon weit weg und fand kaum noch zurück.
Ich denke mal, "gefährlich" sind beide Arten der Werbung. 
Da lobe ich mir die "ehrliche" Werbung nach dem Motto "Ich habe dies und das zu verkaufen - hast du Interesse ?"
Die gibt es natürlich auch und dann freue ich mich, denn ich bin um meine Meinung und um eine Entscheidung gefragt. Ich kann mich für das Anklicken entscheiden oder nicht. Da bin ich ein "mündiger Partner" und werde nicht optisch angeschrien oder heimlich hintergangen.

Werbung begegnet uns auf der Straße, im Fernsehen, im Internet und in der Zeitung. "Was fällt Ihnen auf, wenn Sie die Zeitung aufschlagen ?" - "Die Werbung, sie fällt mir auf die Füße!"
Kann man etwas dagegen tun ? Was die Zeitung betrifft, hilft vielleicht ein Aufkleber "Bitte keine Werbung" am Briefkasten, aber so ein Aufkleber gegen Fernsehwerbung ???
     
Macht Werbung Sinn ? Die oben gestellte Frage ist noch nicht beantwortet. Aus der Sicht der Kaufleute macht Werbung durchaus Sinn, denn nur so kann man sich gegen die Konkurrenz behaupten. Was nützt es, wenn ich ein gutes und/oder günstiges Produkt habe - und niemand weiß das ? Man kann eine gute Erfindung machen und sie zum Patent anmelden. Aber verkaufen kann man sie nur, wenn sie auch bekannt geworden ist. 
Meine Antwort lautet also : Meistens - ja !

Aus der Sicht der Konsumenten macht Werbung nicht immer Sinn. Man/frau erfährt zwar, was es alles gibt, wo man es bekommt und was es kostet, das ist ja durchaus nützlich und sinnvoll. Aber wir erfahren viel mehr, als wir eigentlich wissen wollen, wir werden mit Werbung förmlich "erschlagen". Stimmts ?
Ich sehe - Sie nicken und stimmen mir zu....
Neulich kam ein Anruf: "Hat Ihnen unser Zusteller das Käse..... ähhh, das Sonntagsblatt pünktlich geliefert ?" 
Ich schaute in den Papierkorb und sagte "Ja !"

Unsinn in der Werbung ist es, wenn Werbung zum Selbstzweck wird. Es gibt Werbebanner, die leiten zu einer Webseite, die nichts verkauft, da gibt es nur weitere Werbung, haufenweise Banner und Links, eine sogenannte "Linkfarm"(Nein, dies ist jetzt KEIN Werbelink !)
Die Werbebanner bekommt der Webseitenbetreiber von einer Werbeagentur und es könnte durchaus passieren, daß einer (oder mehrere) dieser Banner zu einer anderen "Linkfarm" führt, und von dort wiederum .... irgendwann schließt sich der Kreis. Keiner hat dabei etwas verkauft, sie haben nur füreinander geworben.
Ich bin oft darum gebeten worden, aber ich weigere mich, so eine "Linkfarm" zu verlinken, das ist Internetverschwendung.

Werbung ist unvermeidlich, sobald sich ein Konkurrent findet, der das gleiche Produkt hat. Die Legende erzählt, daß es in einer Straße von Cremona drei Geigenbauer gab.

Der erste hatte im Schaufenster ein Schild : "Hier gibt es die besten Geigen der Stadt !"
Der zweite hatte im Schaufenster ein Schild : "Hier gibt es die besten Geigen der ganzen Welt !"
Der dritte hatte im Schaufenster ein Schild : "Hier gibt es die besten Geigen in dieser Straße !"


In diesem Sinne: Lassen Sie sich von der Werbung führen, aber nicht verführen!


Diese Geschichte stammt von Peter Dörling, habe sie von einer Schmunzel- Seite.



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