Sonntag, kein Regen, ganz leichter Sonnenschein ist zu sehen. Trotzdem habe ich keine Lust meine müden Glieder durch die Botanik zu bewegen. In der Stube ist es angenehm warm und so möchte ich hier verweilen. Verweilen um Gedichte zu lesen. Es ist für mich schöner, als ein sonntäglicher Spaziergang ...
Der Himmel ist umgezogen
Der Himmel ist umgezogen
Die Winde rauschen traurig
Der Herbst kommt angeflogen
Die Tage gehen schneller.
Blätter rascheln unter Kindertritten
Der Hut des Nachbarn fliegt davon
Wir gehen schnellen Schrittes
Die Zeit eilt uns davon.
© Monika Minder
Genieße mäßig Füll und Segen,
Vernunft sei überall zugegen,
Wo Leben sich des Lebens freut.
Dann ist Vergangenheit beständig,
Das Künftige voraus lebendig,
Der Augenblick ist Ewigkeit.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832),
Herbstgefühl
Rot und gelbe Herbsteslehnen
An der Berge blauem Joch,
Und wie Frühlingsgruss und Sehnen
Astern blühen und Verbenen,
Aber ach, wie lange noch?!
Und aus dunkeltiefer Stelle
Unter Schäumen und Gepoch
An des Tages heitre Helle
Bricht hervor die Waldesquelle,
Aber ach, wie lange noch?!
Und so schwindet hin das Leben,
Schwindet, und du liebst es doch.
Wieder regt sich Stolz und Streben,
Und der Wunsch kommt auf daneben
Aber ach, wie lange noch?!
Rot und gelbe Herbsteslehnen
An der Berge blauem Joch,
Und wie Frühlingsgruss und Sehnen
Astern blühen und Verbenen,
Aber ach, wie lange noch?!
Und aus dunkeltiefer Stelle
Unter Schäumen und Gepoch
An des Tages heitre Helle
Bricht hervor die Waldesquelle,
Aber ach, wie lange noch?!
Und so schwindet hin das Leben,
Schwindet, und du liebst es doch.
Wieder regt sich Stolz und Streben,
Und der Wunsch kommt auf daneben
Aber ach, wie lange noch?!
Theodor Fontane
Oktobersturm
Schwankende Bäumeim Abendrot -
Lebenssturmträumevor purpurnem Tod -Blättergeplauder -wirbelnder Hauf - -
nachtkalte Schauderrauschen herauf.
Christian Morgenstern
Es wird Herbst
Zaghaft mischt der Herbstim Wald seine Farben.
Milde Herbstsonne streicheltliebevoll die letzten Sommerblumen,lässt sie noch einmal erstrahlen.Die Baumfrüchte erhaltennoch einen Tatsch Röte undeinen guten Schuss Süße,dann kann die Ernte beginnen.
Annegret Kronenberg
Hallo Margot,
AntwortenLöschendie Worte und Bilder passen ja perfekt zum Wochenende, gestern war die Stimmung richtig herbstlich und ich war im Wald - es war kalt ;)
Sogar ein Hirsch ist vor mir über den Weg gehuscht - das Laub lag überall in seinen bunten Farben, der Herbst ist auch schön :)
Liebe Grüße
Björn :)
Lieber Björn,
Löschendanke für die lieben Worte. Der Herbst, ja er ist schön, aber du sollst nicht frieren. :-) Ein Hirsch? Ich hoffe du gehst nicht alleine in den Wald.
Einen lieben Gruß, sendet dir Margot.
Ihr Oktobersturm, liebe Margot, besänftigt mich gerade etwas, nachdem die Geburtstagsvorbereitungen für meine Frau durch den seit August vorigen Jahres inzwischen vierten Wasserschaden etwas gelitten haben. Der Hauswart mußte das Wasser abstellen, weil die Mieter über uns offensichtlich verreist sind. Vermutlich handelt es sich wieder einmal um die Wasserschlauchspinnen, die ja nach 22 Jahren lebensmüde sind. Jedoch plant man eine große Sanierung mit viel Ärger und Dreck im Sinne des BER-Wahns. Statt im Kleinen für Instandhaltung zu sorgen, wird im Großen geträumt. Und Geburtstage können da ruhig feucht fröhlich - evtl. auch ins Wasser fallen. Aber die Auswahl Ihrer Gedichte und Bilder ist eine willkommene Ablenkung von all der Unbill.
AntwortenLöschenUnd Fontane kommt mir da besonders entgegen. Ich schrieb - u.a. übrigens auch für meine Frau - ein mit ähnlichen Gedanken behaftetes Verslein - pardon, ich wage als Hobbyverseschmied nicht den Vergleich mit dem Meister!
Wenn beide steigen
Gleicht der Oktober dem April?
So schwankend - weiß nicht, was er will.
Während der eine geht zum Lichte
Mit Tränenlachen im Gesichte,
Fast grün, mal weißgekleidet kommt,
Täuscht bunt der andere uns prompt
Und zeigt auch grau verhangen sich
Im Tag, ihn kürzend morgendlich
Zum länger‘ n Abend. Gute Nacht!
Gern wär‘ ich im April erwacht.
Machen wir das Beste draus.
Ihnen noch eine gute Woche bei Gesundheit und buntem Humor zur Jahreszeit.
E.Rasmus
Lieber E. Rasmus, es tut mir wirklich leid, dass der Wasserschaden, der ja nicht nur Ihre Frau betrifft, Ihre Ordnung durcheinander bringt.
LöschenDas Gedicht ist wunderschön und kommt dem "Meister" gleich. Ich freue mich sehr darüber. Danke!
Wann Ihre Frau Geburtstag hatte oder hat, ich sende ganz liebe Grüße und alle guten Wünsche.
Herzliche Grüße sendet Ihnen und Ihrer Frau, Margot.
Wir, insbesondere meine Frau, bedanken uns für Ihre Grüße und Wünsche vielmals, liebe Margot !
AntwortenLöschenDer Geburtstag meiner Frau gestern war anstrengend, aber dafür auch sehr schön und mußte nicht ins buchstäbliche Wasser fallen, weil der Mieter glücklicherweise noch kurz vor Mitternacht nach Hause gekommen war. Der Installateur-Notdienst behob den Schaden dann bald, so daß das Wasser wieder in den gewohnten Bahnen fließen konnte. Übrig geblieben ist nunmehr ein Wasserfleck an der Badezimmerdecke. Natürlich trug die Episode zur Belustigung unserer sieben Gäste etwas bei. Der häusliche "Oktobersturm"
heute scheint nun vorbei zu sein. Sogar die Sonne blinzelt hier in Berlin etwas.
Ich hoffe, bei Ihnen auch und vielleicht öffnet sie mal richtig ihre Augen.
E.Rasmus
Lieber E. Rasmus, es ist schön, dass Sie diese Situation " Wasserschaden", mit Humor nehmen. So werden Sie auch den Wasserfleck an der Decke beseitigen und nicht nachtragend sein. Ich wünsche Ihnen viel Glück und auch Ihrer Frau alles Gute. Herzliche Grüße, Margot.
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