Es regnet noch immer, schon seit Tagen, ich habe ein komisches Gefühl, zwischen Müdigkeit und Trauer. Es ist wie in einer Märchenwelt, wo man wartet und weiß nicht auf was. Hauptsache, es kommt etwas Gutes. Doch in der Geschichte aus Österreich kommt leider nichts Gutes, weil der Fischer in seiner Gier, kein Herz hat.
Ich vergleiche solche Menschen immer mit unseren reichen Menschen, die nur an sich denken und nichts abgeben möchten. Hier vermischt sich die reale Welt mit meiner Märchenwelt ...
Der Fluch der Nixe vom Neusiedler See
In alten Zeiten, als noch das muntere Völklein der Nixen und Wasserfeen in den spiegelnden Fluten des Neusiedler Sees sein Spiel trieb und sich hie und da unvermutet auch den Augen der Menschen zeigte, wohnte am Ufer des Sees ein alter geiziger Fischer. Täglich legte er seine Netze im See aus und kehrte am Abend, mit reicher Beute beladen, in seine Hütte zurück. Der Verkauf der Fische brachte ihm stets guten Gewinn, und so war er mit der Zeit ein wohlhabender Mann geworden, der es nicht nötig gehabt hätte, über jedes nicht volle Netz in lauten Jammer auszubrechen. Aber er war unersättlich in seiner Gier nach Gewinn. Als nun der Fischreichtum des Sees allmählich nachließ, schob er die Schuld daran auf die Wasserfeen, die durch ihr Treiben die Fische verjagt hätten, und beschimpfte sie mit bösen Worten.
Eines Tages hatte er wieder sein Boot bestiegen und war das Seeufer entlanggefahren. Da bemerkte er in einer Bucht ein anmutiges Wesen, das sich vergebens bemühte, von der Stelle zu kommen. Als er näher heranruderte, erkannte er, dass es eine wunderschöne Wassernixe war. Sie hatte sich in einem seiner Netze verstrickt und bei ihren Anstrengungen, sich zu befreien, mehrere Löcher hineingerissen.
»Hilf mir aus dem Netz!« bat sie flehentlich. »Sieben Tage und sieben Nächte bin ich hier schon gefangen, und es gelingt mir nicht, loszukommen. Meine Kinder weinen nach mir.« Aber der Fischer hatte taube Ohren für ihre Bitte. Wütend, dass ihm die Fee die Fische verjagt und noch dazu das Netz zerrissen habe, stieß er mit seiner Gabel das Seeweib nieder, das ihm mit letzter Kraft noch zurief: »Sei verflucht für deine ruchlose Tat! Nie sollst du die Deinen wieder sehen!« Dann versank sie sterbend im See.
Höhnisch lachte der Fischer. Da erbebte der Seegrund, finstere Nacht brach herein. Heulend fuhr ein rasender Sturmwind in die glatte Fläche des Sees und rührte gewaltige Wogen auf. Die Windsbraut riss Fischer und Kahn in den offenen See hinaus, wo sich die tobenden Wellen über dem grausamen Mann schlossen, um ihn nie wieder herauszugeben.
Wenn an stillen Abenden dünne Nebelschleier das flüsternde Röhricht des Sees bedecken, hört man wohl ferne ein leises Plätschern und Knirschen im See. Es ist der verdammte Fischer, der sein Boot mit müder Hand dem Ufer zusteuert. Doch umsonst ist sein Bemühen, der Kahn weicht nicht von der Stelle, und es gelingt ihm nie, den rettenden Strand zu erreichen.
Herzlichst Margot.
Guten Morgen liebe Margot,
AntwortenLöschenals hätten wir es abgesprochen, gibt es heute bei dir und auch bei mir eine Geschichte von einem Fischer und dem Meer. Wie schön!
Herzliche Grüße und einen schönen Tag wünsche ich dir
Regina
Guten Morgen liebe Regina, deine Geschichte finde ich ganz toll. Du hast sie außerdem noch selbst geschrieben. Deine Phantasie finde ich großartig.
LöschenWünsche dir einen wundervollen Tag, herzliche Grüße, Margot.
Liebe Margot,
AntwortenLöschendiese Geschichte kannte ich noch nicht. Ich werde ganz sicherlich daran denken, wenn ich den Neusiedler See besuche und ein leises Plätschern und Knirschen im See höre. Aber zum Glück kann der Fischer niemand mehr etwas antun, denn er kann ja nicht mehr an Land.
LG
Astrid
Liebe Astrid, nein du brauchst wirklich keine Angst haben. Der Fischer ist, durch seine Gier, für immer gefangen, was ich als sehr gut empfinde. :-))
LöschenWünsche dir ein schönes Wochenende, liebe Grüße, Margot.